Freitag, 8. April 2005

8.4.1965

Es geschah vor 20
Jahren: Ein Ottakringer Arbeiter verhinderte die Sprengung der II.
Hochquellenleitung<?xml:namespace prefix = o ns =
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"....Herr Leutnant, des können's
net machen! Sie dürfen net sprengen lassen! Sonst gibt's in ganz Wien ka
Wasser!" Keuchend stieß der Mann diese Worte hervor. Der SS-Offizier, an die sie
gerichtet waren, radelte in zügigem Tempo dahin und zwang den Mann, nebenher zu
hasten. "Die Wasserleitung wird gesprengt!", wiederholte er stereotyp. Der Mann
ließ nicht locker. Immer wieder beschwor er den Offizier, von der Sprengung
abzusehen. Vergeblich. Da kam ihm plötzlich der rettende Einfall: "Herr
Leutnant, wenn Sie sprengen lassen, gibt's ein riesiges Hochwasser, alle Leute
hier herum werden ertrinken, auch Sie und Ihre Soldaten!" Der Offizier stutzte.
"Ist das wahr?", fragte er scharf. "Natürlich, das ganze Wiental wird
überschwemmt, alle müssen umkommen!" Mit einem Ruck hielt der Offizier sein
Fahrrad an, machte kehrt und gab den SS-Leuten den Befehl, "vorläufig" noch
nicht zu sprengen.
<o:p></o:p>

Das geschah vor genau 20 Jahren.
Man schrieb den 7. April 1945. Die russischen Truppen hatten bereits am Tag
vorher das Wasser der II. Hochquellenleitung bei Wilhelmsburg abgelassen. Der
Wasserstand der Leitung war immer weiter gesunken. Am Vormittag des 7. April
aber traf plötzlich wieder Wasser in Wien ein. Was war geschehen? Das
Aufsichtspersonal der Wasserwerke hatte unter Lebensgefahr die Initiative
ergriffen und den Wasserzufluss wieder hergestellt. Nun aber drohte neue, weit
größere Gefahr: Rund 200 SS-Soldaten trafen die letzten Vorbereitungen zur
Sprengung des großen Rohrstranges der Hauptleitung am Preindl-Steg im
Hütteldorfer Wiental. Welch unabsehbare Folgen die Zerstörung dieser Leitung für
die Wasserversorgung Wiens gehabt hätte, kann man sich wohl
vorstellen.
<o:p></o:p>

Im letzten Augenblick aber kam
die Rettung - die Rettung in Gestalt des kleinen Lagerverwalters Josef Smetana,
der ganz in der Nähe im Rohrlager Baumgarten der Wiener Wasserwerke beschäftigt
war. Er, der selbst einmal Pionier gewesen war, sah sofort, was hier am
Preindl-Steg vor sich ging. Entsetzt versuchte er, die Soldaten von ihrem
Vorhaben abzubringen. Als er damit keinen Erfolg hatte, verlangte er den
Kommandanten der SS-Abteilung zu sprechen. Ein Soldat zeigte ihm den Offizier,
der eben auf seinem Fahrrad daherkam.
<o:p></o:p>

Noch war aber die Gefahr nicht
zur Gänze abgewendet. Der Leutnant hatte ja nur gesagt: "Vorläufig!" Josef
Smetana verständigte sofort den Betriebsvorstand der Wasserwerke und vermittelte
dann eine Aussprache mit dem Kommandanten. Dem Betriebsvorstand, der den Vorwand
Smetanas, die Sprengung würde eine Hochwasserkatastrophe hervorrufen, mit Erfolg
"an den Mann brachte", gelang es schließlich zu erreichen, dass die SS von der
Sprengung endgültig Abstand nahm.
<o:p></o:p>

Stadtrat Hubert Pfoch gratulierte
heute dem "Retter der Hochquellenleitung" zu seinem 73. Geburtstag und dankte
dem ihm nochmals für sein mutiges Eingreifen vor 20 Jahren.
<o:p></o:p>

http://www.wien.gv.at/ma53/45jahre/1965/0465.htm

8.4.1949

Wieder
Soldatengräber am Kai<?xml:namespace prefix = o ns =
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Bei der Instandsetzung der
Rasenfläche in der Parkanlage nächst der Augartenbrücke wurden von den
städtischen Gärtnern Skelette gefunden. Allem Anschein nach handelt es sich um
Soldatengräber, die während der Straßenkämpfe im Frühjahr 1945 ausgehoben
wurden. Den Uniformteilen nach konnten sie als Gräber von Angehörigen der
Deutschen Wehrmacht festgestellt werden.
<o:p></o:p>

http://www.wien.gv.at/ma53/45jahre/1949/0449.htm<o:p></o:p>

8.4.1947

Wieder ein Bunkerhotel
eröffnet<?xml:namespace prefix = o ns =
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Heute wurde im ehemaligen
Flakturm im Esterhazypark ein zweites Bunkerhotel eröffnet. 38 Zimmer mit 44
Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden. Die einfachen, aber freundlichen
Räume werden durch eine Entlüftungsanlage stets mit temperierter Frischluft
versorgt. Ein kleines Buffet ist für die Gäste vorhanden.
<o:p></o:p>

http://www.wien.gv.at/ma53/45jahre/1947/0447.htm

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Wer war Calafatti?

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts begründete Basileo Calafatti im Wurstelprater von Wien ein „Kunstkabinett“. In dieser Bretterbude führte er Taschenspielerkünste und Geistererscheinungen vor. Außerdem zeigte er ausgestopfte Tiere und Automaten, die in der damaligen Zeit staunenswert waren. Ein später zusätzlich aufgestelltes Karussell gestaltete er 1840 in ein Ringelspiel um, in dem Eisenbahnwagen von zwei Lokomotiven gezogen wurden. Diese Sehenswürdigkeit erhöhte seine Anziehungskraft noch mehr, als 1854 eine sich um die eigene Achse drehende Chinesenfigur, genannt „Calafatti“ dazukam. Diese Figur des „Calafatti“ wurde in den Kriegswirren des Jahres 1945 zerstört.

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